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Baumpflege

Baumpflege – Schädlinge an Bäumen bekämpfen und vorbeugen

Krabbelndes, kriechendes und fliegendes Ungeziefer kann ganze Ernten oder Bäume zerstören. Erfahren Sie hier, welche Schädlingsarten Bäume befallen und wie Sie die Schadinsekten bekämpfen können.

In der Natur bilden Lebewesen immer einen symbiotischen Kreislauf. Dazu gehören auch oberflächlich zerstörerisch aussehende Abläufe. Doch darunter sind einige für Hobbygärtner, Land- und Forstwirtschaft unerwünschte Vorgänge. So wie verschiedene Arten von Schädlingsbefall, die uns das Leben schwer machen.

Schädlinge an Bäumen erkennen und bekämpfen

Auch wenn es manche Namen vermuten lassen, befallen Schädlinge nicht nur bestimmte Baumarten, sondern sie verbreiten sich auch auf etlichen anderen Bäumen. Um die passende Behandlung befallener Bäume zu finden, müssen Sie die Schädlinge richtig erkennen. Beim Bestimmen der Schädlinge kann Ihnen ein gutes, bebildertes Fachbuch oder ein Fachmann helfen.

Arten von Schädlingen an Obstbäumen und was ihnen entgegenwirkt

Apfelblütenstecher (Anthonomus pomorum) sind Obstbaumschädlinge, die in den Stadien von der weißen bis gelblichen Larve bis zum 3,4 bis 4,5 mm großen braun-schwarzen Rüsselkäfer Apfel- und Birnbäume befallen. Sie zerstören die Blütenknospen und verhindern so, dass sich Blüten und Früchte überhaupt erst ausbilden. Einen Befall mit Apfelblütenstechern erkennen Sie an Fraßgängen in jungen Blütenknospen oder an später braun verfärbten, hohlen Blütenknospen.
Da die ausgewachsenen Apfelblütenstecher nicht nur direkt in der Rinde überwintern, sondern auch im gefallenen Laub naher Wälder, ist die Gefahr, dass sie Ihre Birn- und Apfelbäume befallen höher.

Die Schädlingsbekämpfung gegen Apfelblütenstecher wirkt nur effektiv, wenn Sie diese rechtzeitig bis März vor der Eiablage in die Blüten beginnen. Dazu umwickeln Sie den Stamm vor dem neuen Austreiben mit Lehmringen und wechseln diese wöchentlich. Früh morgens können Sie die Apfelblütenstecher kräftig vom Baum schütteln und von einem, vorher unter der Krone ausgebreitetem, hellen Tuch absammeln. Besprühen Sie befallene Apfelbäume mehrmals mit biologischen Neemöl-basierten Pflanzenschutzmitteln. Pflücken Sie braune Knospen vom Baum ab und verbrennen Sie sie, damit die Schädlinge sich nicht einfach ein neues Opfer suchen.

Die 10 mm langen, graubraunen, hell gestreiften Apfelwickler (Cydia pomonella) und ihre weißlich bis rosafarbenen Larven mit dunklem Kopf, verursachen Schäden an verschiedenen Kern- und Steinobstbäumen wie auch an Kastanien, Feigen- und Nussbäumen. Die zwei jährlichen Generationen fliegen von Mai bis Juni und von August bis September. Dass Apfelwickler Ihre Früchte befallen, sehen Sie an den Tieren selbst oder an den Fraßlöchern in den jungen und reifen Früchten.

Die Apfelwicklergeneration im Frühling bekämpfen Sie mit Granuloseviren, die Sie als Schädlingsbekämpfungsmittel 5 Mal auf Laub und Früchte aufsprühen. Lassen Sie zwischen den Anwendungen 8 sonnige Tage vergehen. Mit Pheromonfallen, die Sie ab Mai in die Baumkrone hängen, irritieren Sie die Apfelwickler. Wickeln Sie zu den Schlüpfzeiten Ende Mai bis Juni etwa 10 cm breite Wellpappebänder um die Stämme, in denen sich die Apfelwicklerlarven zurückziehen. Wechseln Sie die künstlichen Verstecke wöchentlich und verbrennen die besetzten samt Larven, um die Tierchen von anderen Bäumen fernzuhalten. Zuchtfarmen bieten Schlupfwespen Trichogramma dendrolini an, die, im Obstgarten angesiedelt, als gefräßige Schädlingsbekämpfer agieren. Lassen Sie das Gras unter den Obstbäumen ungemäht, um natürliche Feinde der Apfelwickler zu fördern. Sprühen Sie mehrmals natürliche Pflanzenschutzprodukte mit Niemöl in die Baumkrone.

Männliche Frostspanner (Operophtera brumata) sind zart linierte bräunlich beigefarbene circa 2,5 cm kleine Falter und die Weibchen ähnlich gefärbt, haben allerdings nur verkümmerte Flügelansätze. Ihre gefräßigen, etwa 2,5 cm kleinen Nachkommen sind zart hellgestreifte, hellgrüne Raupen mit dunkler Linie auf dem Rücken. Sie erkennen sie an ihrem auffälligen Raupengang mit Buckel bei jedem Kriechen. Die Frostspanner sind nicht wählerisch und können Kern- und Steinobstbäume schädigen, genauso wie auch andere Laubbäume und Beerensträucher. Sie sind vor allem bei schlechtem Wetter und nach dem ersten Frost aktiv. Die großen Frostspanner fliegen schon vor dem ersten Frost und ihre rotbraunen Raupen vertilgen mit etwa 3,5 cm Körperlänge noch mehr frisches Blattgrün.

Bekämpfen können Sie beide Frostspannerarten mit Lehm- oder Fangringen, die Sie ab Anfang Oktober am Baumstamm anlegen und jede Woche austauschen. Mit Lockstofffallen sorgen Sie dafür, dass Frostspannermännchen die Weibchen schlechter finden, womit weniger Nachkommen drohen. Behandeln Sie die Baumkrone mit natürlichen Pflanzenschutzprodukten mit Bacillus thuringiensis und töten so die zerstörerischen Raupen ab.

Die bis 5 mm langen, schwarzen Kirschfruchtfliegen (Rhagoletis cerasi), mit transparenten, blau-schwarz gemusterten Flügeln, setzen ihre etwa 6 mm langen, cremeweißen Larven auf Sauerkirschen, Süß-, Hecken- und Traubenkirschen an. So verspeisen die Maden der Kirschenfliege massenhaft die leckeren Früchte.

Zur Bekämpfung der Kirschfruchtfliegen hat sich die Wissenschaft vor allem mit dem Schutz der Süßkirschen beschäftigt und umweltfreundliche Lösungen erarbeitet. Legen Sie ab Mai engmaschige Netze auf der Baumscheibe rund um den Stamm des Kirschbaumes auf dem Boden aus, um die schlüpfenden Fruchtfliegen beim Aufsteigen zu stören. Hüllen Sie den Kirschbaum gut geschlossen in Netze ein. Bringen Sie gelbe Klebefallen in der Kirschbaumkrone an. Verteilen Sie mehrfach Steinernema Nematoden auf der Baumscheibe. Werden Sie den Kirschschädlingen nicht rechtzeitig Herr, nutzen Sie ein Biozid, wie Naturalis auf Basis von Beauveria bassiana.

Die etwa 6 mm langen Pflaumensägewespen (Hoplocampa flava) erkennen Sie an ihren geäderten Hautflügeln, dem braunen Körper und den Beinen samt Hinterleib in gelb. Die Raupen der gelben Pflaumensägewespen haben 7 Beinpaare, sind cremeweiß mit bräunlich-orangenem Kopf und bis 11 mm lang. Diese Schädlinge greifen vor allem verschiedene Pflaumenarten, Mirabellen oder Aprikosenbäume an.

Dass eine Bekämpfung der Pflaumensägewespen nötig ist, sehen Sie spätestens an den Bohrlöchern in den Früchten oder an braun geworden, sozusagen am Baum vergammelten, Früchten. Die Pflaumensägewespen können Ihre ganze Ernte vernichten oder kaum zu bemerken sein. Um Ihren Pflaumenbaum zu schützen, hängen Sie weiße Klebefallen in der Baumkrone auf. Lockern Sie ab Ende März immer mal wieder den Boden im Wurzelbereich des Pflaumenbaumes auf und gießen Sie mit Wermut- oder Reinfarnsud. Mit regelmäßig erneuerten Lehmringen am Baumstamm halten Sie auch hier die Schädlinge fern. Decken Sie die Baumkrone gut mit Netzen ab, um die Pflaumensägewespen abzuwehren. Biologische Pflanzenschutzmittel mit dem Bitterholz-Extrakt aus dem tropischen Quassia amara-Gehölz leisten im Bioanbau gute Dienste. Dieses bringen Sie auf die Baumkrone, sobald die Blütenblätter welk werden.

Weitere Tipps gegen Schädlinge im Garten

Behandeln Sie Ihre Pflanzen und Sträucher im Garten mit Neemöl- oder Schmierseifenlösung gegen Blattläuse, vertreiben Sie gleichzeitig auch andere Obstbaumschädlinge.

Obstbaumschädlingen können Sie auch vorbeugen, wenn Sie beispielsweise Obstsorten auswählen, die vor oder nach den Flugzeiten der Schädlinge Knospen und Blüten ausbilden.

Mit einem natürlich gestalteten Garten mit vogelfreundlichen Mischhecken und Nisthilfen für Vögel, Igel oder Wespen ziehen Sie die natürlichen Fressfeinde vieler Baumschädlinge an.

Auch, wenn chemische Insektenvernichter und Fungizide in der Industrie zugelassen sind, überlegen Sie genau, ob Sie diese in Ihrem Garten oder auf Ihren Pflanzen und Früchten haben möchten und verzichten Sie besser auf sie, um Ihre Gesundheit und die Umwelt nicht zu schädigen.

Die Schädlingsbekämpfung an Bäumen kann anstrengend und langwierig sein. Deshalb unterstützt Sie unser Hausmeisterservice mit umwelt- und gesundheitsverträglichen Möglichkeiten zur Schädlingsbekämpfung und -vorbeugung für Ihre Bäume und bietet weitere Hausmeisterdienste in Nürnberg, Fürth, Erlangen, Bamberg und Ansbach.

Bildquelle: balasz/px