Vom Abwart zum Facility Manager!
Die berühmtesten Hausmeister waren früher die Schulhofhausmeister – für Schweizer und Österreicher einfach der Hauswart, Abwart oder Pedell. Sie waren nicht nur berühmt bei jedem Schüler, sie waren vor allem auch gefürchtet. Hausmeister galten unter Kindern historisch schon immer als „böse“!
Vertrieben sie im alten London im 19. Jahrhundert bettelnde arme Kinder (die es nicht nur in Romanen von Charles Dickens gab, sondern einer historischen Tatsache entsprechen), so waren sie nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem damit beschäftigt, Kindern das Ausspucken von Kaugummi auszutreiben. Jungs, die an unpassenden Orten Fußball spielten, durften noch in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts die Bekanntschaft mit dem Hausmeister machen.
Schaut man sich alte Fotos an, so ist das Hauptattribut eines Hausmeisters im 19. Jahrhundert und bis ca. 1960 ein Besen und natürlich ein Hammer. Im Mittelalter auch ab und an ein Latrinenkessel. Später erst kamen Laubbläser, Minitraktoren, Schneeräumgeräte und ähnliche Geräte hinzu.
Niemand hätte dem Hauswart 1950 den folgenden Satz um die Ohren hauen können: „Er ist zuständig für die Werterhaltung der Immobilie und der technischen Anlagen, sowie deren uneingeschränkte Nutzung!“
Die Hausmeister meiner Kindertage hätten sich sicherlich zuerst mal am Kopf gekratzt und über den Satz länger nachgedacht. Aber genau dieses Zitat ist die moderne Formulierung für den Facility Manager.
Betrachtet man den Satz etwas weniger hübsch formuliert, ist es auch die Definition, die in allen Jahrhunderten auf den Hausmeister gepasst hätte. Nur eben mit Besen und Kehrschaufel anstelle eines Laubbläsers.
Moderne Hausmeisterservices sind selbstverständlich echte Facility Manager und machen alles, was zum Wohle Ihrer Immobilie und Ihrer Mieter getan werden muss. Nur eines macht er nicht mehr: „Kinder erschrecken“! Das ist heute die Aufgabe der Eltern.
Bildquelle: wkrause/px